Die Kombination aus hohen Bergen, riesigen Berggletschern und dem nordatlantischen Klima mit Kalt- und Warmperioden und atmosphärischen Niederschlägen hat eine einmalige Landschaft von Wasserfällen in Island erschaffen. Es gibt mehr als 100, und einige von ihnen bestehen aus einer Reihe Wasserfällen! Manche sind immer noch unbenannt.
Es gibt Städte und Dörfer in denen das ständige Rauschen eines Wasserfalls, der den Berg runterfließt, zu hören ist. Die Bewohner in Seyðisfjörður gehen schlafen und wachen auf zu den stetigen Klängen der Kaskaden. Manche ruhig und entspannt, andere tosend und rauschend. Jeden Frühling und Sommer steigert das Schmelzwasser aus den Bergen die Masse der Wasserfälle erheblich. Manche sind wunderschön und beschreibend benannt, wie zum Beispiel Gufufoss (dampfender Wasserfall). Die Gischt, die diesen Wasserfall begleitet, sieht wirklich wie Dampf aus.
Die Weltrangliste der Wasserfälle beinhaltet tatsächlich 2 Wasserfälle Islands in der Top 10: Gullfoss, am Hvítá Fluss (der weiße Fluss) in Haukadalur in Südisland, auf der bekannten Straße des Goldenen
Kreis; und Dettifoss, eine musikalische Komposition von Jón Leifs wurde, wenig überraschend, von diesem Wasserfall inspiriert! Zwei Wasserfälle auf der Weltrangliste zu haben sagt vieles über die majestätischen Wasserfälle Islands. Es ist wahrhaft eine tolle Leistung für so ein kleines Land!
Die Südküste hat einige sehr beliebte Wasserfälle aus Reiseziel für Touristen, daher sind sie auch sehr bekannt! Seljalandsfoss am Seljalands Fluss, nahe der Route 1 und der Straße nach Thorsmörk, fließt vom Eyjafjalljökull (Inselberggletscher). Der isländische Wasserfall erlangte besondere Berühmtheit, da es möglich ist, hinter dem 60 Meter tiefen Fall entlang zu laufen. Skógafoss ist ein weiterer Wasserfall an der Südküste, gelegen am Skóga Fluss. Dieser Wasserfall fließt tatsächlich von den früheren Meeresklippen. Dieser mächtige 25 Meter breite Wasserfall hat eine Tiefe von über 60 Metern und erzeugt eine Menge Gischt. An sonnigen Tagen kann man einen, wenn nicht sogar zwei, Regenbögen sehen. Skógafoss wurde ebenfalls bereits für einige Dreharbeiten benutzt. Einige berühmte Szenen, wie zum Beispiel in „Thor: The Dark World“ und „Das Erstaunliche Leben des Walter Mitty“, wurden hier gefilmt. Außerdem gibt es eine berühmte Legende über den ersten Wikinger in dieser Gegend, Þrasis Þórólfsson. Es wird behauptet, dass er einen Schatz gefüllt mit Gold hinter dem Skógafoss vergraben hat. Bisher konnte er aber nicht gefunden werden!
Goðafoss Wasserfall in Bárðardalur, im Norden Islands, ist definitiv einer der berühmtesten Wasserfälle Islands. Er liegt am Skajálfandafljót, einem Fluss, der aus dem Hochland kommt und aus einem 30 Meter breiten und 12 Meter tiefen Fall besteht. Aus diesem fließt das Wasser sehr dramatisch, aber auch graziös. Obwohl der Wasserfall für isländische Verhältnisse weder besonders hoch noch stark ist, sorgen die unglaublichen geologischen Formationen in der Umgebung für eine tolle Atmosphäre. Goðafoss ist aus mehr als nur einem Grund bekannt. Eine isländische Sage, die im Ari Þorgilsson´s Íslendingabók (Buch der Isländer) steht, besagt, dass in 999 oder 1000, der Gesetzessprecher, Þorgeir Ljósvetningagoði, seine Götterfiguren in den Goðafoss warf und damit den Beginn des Christentums in Island brachte.
Kirkjufellsfoss Wasserfall (Bergkirchenwasserfall) liegt am Kirkjufellsá Fluss in Grundafjörður auf der Snæfellsnes Halbinsel im Westen Islands. Diese kleinen Wasserfälle sind mit die charmantesten und schönsten Wasserfälle Islands. Die graziösen und sehr fotogenen Wasserfälle wurden bereits in vielen Zeichnungen, Fotografien, Drucken und Postkarten verewigt.
Ein weniger bekannter Wasserfall kann es manchmal über Nacht zum internationalen Media Star schaffen. Dies passierte dem Brúarfoss im Süden Islands. Wenn ein Wasserfall plötzlich eine große Anzahl Menschen und Autos anzieht, ist das ein Problem für die Umwelt. Nicht nur der Parkplatz wird überstrapaziert, die Wege sind ebenfalls nicht zum Laufen geeignet. Wenn man diese natürliche Schönheit für zukünftige Generationen erhalten möchte, ist es wichtig, dass die Menschen achtsam mit der Natur umgehen. Es braucht nämlich nur sehr wenige Fußspuren, um erheblichen Schaden in dem fragilen Ökosystem anzurichten. Besucher werden also gebeten auf den gekennzeichneten Wegen zu bleiben!
Dettifoss im Norden Islands ist der mächtigste Wasserfall, und wahrscheinlich auch der mächtigste Europas mit einem durchschnittlichen Fluss von 193 m3/s. Die Stärke eines Wasserfalls wird berechnet, indem man den Fluss mit der Höhe des Falls multipliziert. Dieser Wasserfall ist mächtige 100 Meter breit und hat einen Fall von etwa 44 Meter Tiefe. Der Jökulsá á Fjöllum Fluss entsteht im Vatnajökull Gletscher, und sammelt auf seinem Weg zum Dettifoss Unmengen an Wasser ein. Der Fluss sammelt ebenfalls eine Menge Ablagerungen ein, die ihm seine charakteristische graue Farbe verleiht.
Hafragilsfoss Wasserfall wird als zweitstärkster Wasserfall betrachtet. Dieser Wasserfall liegt ebenfalls am Jökulsá á Fjöllum Fluss, ein bisschen weiter Flussabwärts, wo der Graben am tiefsten ist. Das laute Donnern, wenn das Wasser 27 Meter tief fällt aus einer 91 Meter breiten Mündung, die von Gischt umgeben ist, kann über erstaunliche Distanzen gehört werden.
Urriðafoss am Þjórsá Fluss, in der Nähe der Route 1 im Süden Islands steht auf Platz 3. Der vierte Platz geht an Selfoss, der ebenfalls am Jökulsá á Fjöllum Fluss liegt, im Nordosten Islands. Obwohl der 4. Platz ein stark umworben wird, existiert in den Augen der meisten Besucher keine wirkliche Konkurrenz zu dem starken Wasserfall Selfoss. Wenn Sie trocken bleiben möchten, sollten Sie auf keinen Fall in der Windrichtung bei diesen Wasserfällen stehen, da sie eine Menge Gischt produzieren. Selfoss ist leicht zu erreichen und gleich neben Dettifoss in der Jökulsárgljúfur Umweltzone im Vatnajökull Nationalpark.
Ja, gibt es. Wenn Gletscher zurück gehen/ schmelzen ist es immer möglich, dass sie neue Wasserfälle hervorbringen. Mit dem wachsenden Klimawandel, der die Gletscher schmelzen lässt, ist dies ein Phänomen, dem wir wohl noch öfter begegnen werden. 2007 erschien durch den Rückgang des Morsárjökull, einem Ausläufer des Vatnajökull Gletschers, der Wasserfall Morsárfoss, in der Nähe von Kristínatindar, im Süden Islands. 2011 maß man einen Fall von etwa 240 Metern, was diesen Wasserfall den höchsten Islands macht.
Der bereits erwähnte Morsárfoss ist der höchste mit einem Vorsprung von etwa 42 Metern. Glymur am Botnsá Fluss in Botnsdalur auf Hvalfjörður, hat eine Höhe von 198 Metern und ist damit auf dem 2. Platz. Dieser Wasserfall liegt in einer extrem friedlichen und bewaldeten Gegend mitten in den Bergen. Beeren wachsen überall drum herum im Sommer und frühen Herbst. Die Glymur Wasserfall Wanderung ab Reykjavík zeigt Ihnen die unfassbar schöne und unvergessliche Umgebung.
Stigafoss am Stigá Fluss in der Nähe der südlichen Spitze des Öræfajökull Vulkans zwischen Skaftafell und Jökulsárlón ist der dritt höchste Wasserfall. Der Fall beträgt etwa 137 Meter über zwei Plattformen hinweg.
Der Stigá Fluss kommt aus dem Stigárjökull Gletscher, der ein weiterer Ausläufer des Vatnajökull ist. Dieser selten erwähnte Wasserfall ist sehr schwer zu erreichen. Es ist allerdings möglich, Teile von ihm von der Route 1 aus, zu sehen.
Der Hengifoss Wasserfall (hängende Fälle) fällt elegante 128 Meter in die wunderschöne Schlucht.
Der Wasserfall liegt am Hengifossá Fluss in Fljótsdalshreppur im Osten Islands. Die 40 bis 60-minütige Wanderung vom Parkplatz aus ist es definitiv wert. Es ist so viel mehr als nur die Kraft und Tiefe des Falls – die Umgebung des Wasserfalls fühlt sich an, als wäre man grade mitten im Wunderland. Die dünnen Fälle fließen durch bunte Klippen, in denen ungewöhnlich rote Streifen im Felsen, die Schichten der vulkanischen Explosion, aus der Zeit in der Island entstand, zu sehen sind.
Háifoss Wasserfall am Fossá Fluss, einem Ableger des Þjorsá Flusses, hat eine Höhe von 122 Metern. Es gibt aus beiden Richtungen Wanderwege zu diesem Wasserfall. Einer beginnt in Þjóðveldisbærinn Stöng, der Farm aus Zeiten der Wikinger, die 1104 bei einem Ausbruch des Hekla’s zerstört wurde. Die Farm wurde mehr als 900 Jahre danach wieder ausgegraben und neu aufgebaut. Dadurch kann man einen faszinierenden Einblick in das Leben aus dieser Zeit gewinnen. Der Name, Háifoss, lässt Leute oft glauben, dieser müsste der höchste Wasserfall in Island sein. Tatsächlich aber ist er nur auf dem 5. Platz, was an der atemberaubenden Schönheit aber nichts ändert!
Mit so vielen geologischen Thermalquellen ist es keine Überraschung, dass Island heiße Flüsse und Wasserfälle hat. Bei einer Family Rafting Adventure tour wird am Jökulsá Fluss einer der warmen Wasserfälle genutzt, um warme Schokolade direkt aus der Natur zu machen! Wollen Sie eine warme Dusche mitten in Mutternatur nehmen? Dann sollten Sie das unbedingt im Wasser unter dem Heitur Wasserfall in Jökulsdalsheiði, Laugarvallardalur, in der Nähe vom Dimmugljúfur Canyon Osten Islands, machen. Der Varmá (warmer Fluss) fließt durch einige kleine Wasserfälle in Hveragerði. An manchen Stellen, besonders am Frost and Fire Hotel, können dampfende Wolken die von der Wasseroberfläche aufsteigen gesehen werden. Hveragerði ist mitten in einem der aktivsten geothermalen Gebieten des Hengill Vulkans.
Àlafoss ist ein charmanter kleiner Wasserfall am Varmá Fluss in Mosfellsbær, einem wunderschönen Dorf in der Nähe von Reykjavik. Sie brauche also keinen extra Transport. Nehmen Sie einfach die Buslinie 6 oder 15 Strætó Richtung Mosfellsbær aus der Stadt und Sie sind in kürzester Zeit vor Ort. Entdecken Sie in aller Ruhe die wunderschöne Küste und Berge auf dem Weg dahin, und steigen Sie in Háholt aus. Die Kraft dieses Flusses wurde vor allem in Zeiten der der Àlafoss Wollfabrik genutzt. Heutzutage werden die alten Gebäude der Fabrik als Álafoss Shop benutzt. Dort kann man qualitative isländische Wolle, Wollpullover und isländische Souvenirs kaufen. Die Wasserfälle liegen gleich hinter dem Shop und sind besonders nach etwas Schneefall wunderschön.
Aldeyjarfoss liegt in mitten einem der schönsten natürlichen Amphitheatern aus Basaltsäulen, die Teile des Suðurárhraun Lavafelds sind. Der Fall ist etwa 20 Meter tief und schimmert in Weiß im Kontrast zu den schwarzen Basaltsäulen. Aldeyjarfoss wird oft als bester Wasserfall am Skjáflandarfljót Fluss bezeichnet und ist definitiv einen Besuch wert, obwohl er etwas abseits der Wege liegt. Der Wasserfall liegt mitten im isländischen Hochland, in der Nähe des nördlichen Teils von der Sprengisandur Bergstraße (F 26).
Barnafoss (Kinderwasserfall) auch bekannt als Bjarnafoss liegt am Hvítá Fluss in Borgarfjörður etwa 95 km entfernt von Reykjavik. Es gibt einen weiteren Barnafoss im Norden, weswegen viele oft irritiert sind. Beide Wasserfälle sind breit und dramatisch, da viele Fälle weißen Wassers über schwarzen Basalt fließen. Es gibt Wanderwege und mehrere Aussichtspunkte. Außerdem existieren einige Legenden um diese Wasserfälle, die berühmtesten sorgten auch für ihre Namen. Die Eltern von zwei Jungen gingen mit ihren Pflügen zur Kirche in Gilbakka í Hvítarsíðu. Anstatt zu Hause zu bleiben, wie ihnen gesagt wurde, gingen die zwei Jungen los, um ihre Eltern zu suchen. Sie nahmen eine Abkürzung über eine natürliche Steinbrücke über dem Wasserfall, verloren ihr Gleichgewicht und fielen ins Wasser, in dem sie schließlich ertranken. Ihre trauernde Mutter verfluchte die Brücke, sodass jeder der sie benutzte ebenfalls ertrinken würde. Es wird behauptet, dass die Brücke kurz danach durch ein Erdbeben zerstört wurde.
Hjálparfoss ist ein starker zweigeteilter Wasserfall, wo der Þjórsá und Fossá Fluss aufeinandertreffen im Norden von Hekla. Hjálparfoss bedeutet “helfender Wasserfall”, der unter den Umständen ein sehr angemessener Name ist. Seit Anbeginn der Besiedlung Islands nutzten die Menschen die ursprüngliche Sprengisandur Straße durch das Hochland. Diese historischen Reisenden waren immer sehr erleichtert, wenn sie die ruhige Oase des Hjálparfoss in Þjórsárdalur im Hochland erreichten. Hier konnten die Pferde ruhen, sich an frischem Gras satt fressen und ihre Kräfte für den nächsten Abschnitt der Reise wieder auftanken.
Hrafnabjargafoss liegt am Skjálfandafljót weit südlich vom Goðafoss. Dieser wird oft als versteckter
Juwel bezeichnet, weil er weniger Aufmerksamkeit bekommt als seine berühmten Nachbarn in der Umgebung. Wenn Sie einen Wasserfall abseits der Massen bevorzugen, nehmen Sie die Bergstraße (F 26) nach Hrafnabjargafoss! Sie werden mit einer majestätischen Serie spektakulärer Fluten weißen Wassers über schwarzem Basalt belohnt. Im Sonnenschein oder unter grauem Himmel ist dies eine spektakuläre Aussicht.
Hraunafossar (Lavafälle) in Borgarfjörður ist eine einmalige Sammlung von Hunderten Wasserfällen. Diese fließen leise und ruhig über tief schwarzen Basalt und manchmal von grünem Moos überzogenen Lavasteinen. Diese Wasserfälle sind nicht besonders hoch aber erstrecken sich über eine weite Fläche. Mit nahe gelegenen Wanderwegen bieten sich ausgezeichnete Aussichtspunkte und Fotogelegenheiten. Diese Wasserfälle entstehen aus einem ungewöhnlichen und wunderschönen natürlichem Phänomen. Rinnsale aus Wasser fließen durch poröse Lava den ganzen Weg vom Hallmundarhraun Lavafeld unter Langjökull. Diese versteckten Bäche erscheinen dann aus der Lava in Hunderten kleiner Bäche, die die Hraunfossar bilden, bevor sie in den Hvítá Fluss münden.
Litlanesfoss ist ein erstaunlich schmaler Wasserfall umgeben von massiven hexagonalen Basaltsäulen. Er liegt südlich von Egilsstaðir, nahe dem Lagarfljót See am Hengifossá Fluss etwa 1,5 km entfernt vom Hengifoss Wasserfall.
Svartifoss (schwarzer Wasserfall) in Skaftafell, ist einer der beliebtesten Wasserfälle im Vatnajökull Nationalpark. Der Name dieses Wasserfalls wurde deutlich, durch die schwarzen Basaltsäulen, die ihn umgeben, beeinflusst. Teile dieser unterschiedlich langen Basaltsäulen hängen vom Kliff herab, an dem der Wasserfall 25 Meter in die Tiefe stürzt. Der Grund des Wasserfalls ist umgeben von gefallenen Steinen und hexagonalen Säulen, die dafür bekannt sind herunterzufallen. Architekten benutzten oft die Umgebung vom Svartifoss als Inspiration. Der Einfluss ist deutlich in der evangelischen Kirche Hallgrímskirkja in Reykjavik zu sehen. Dennoch zeigte der Architekt, Guðjón Samúelsson, Humor, indem er im Kontrast zu schwarzen Wasserfall, die Kirche komplett weiß gestaltete.
Diese Wasserfälle wurden aus gutem Grund alphabetisch angeordnet. Obwohl jeder anders ist, sind sie in Fragen der Schönheit alle gleich!
Die Beziehung zwischen den Gruppen, die darauf bestehen die unberührte Natur der Wasserfälle zu erhalten und denen, die der Hydroelektrizität Industrie angehören, ist eine sehr schwierige. Das Potenzial, das in den Flüssen Islands steckt, wird von vielen, besonders ausländischen Unternehmen, als Ressource angesehen, die nur darauf wartet, ausgenutzt zu werden. Die Benutzung dieses Potenzials würde aber nicht ohne Konsequenzen bleiben. Die erforderlichen Dämme, Reservoirs und anderen Konstruktionen würden die Umwelt und den Fluss der Flüsse dramatisch verändern. Und somit auch die Wasserfälle verändern oder gar zerstören.
Mehrere Hydroelektrizitätsfarmen wurden bereits in Island errichtet, die größte davon ist Kárahnjúkavirkjun in Fljótsdalshérað im Osten Islands. Diese Farm hat eine eingebaute Kapazität von 690 Megawatt.
Kárahnjúkavirkjun wurde gebaut um enorme 4600 Gigawatt Stunden pro Jahr für die Fjarðaál Alcoa Aluminium Fabrik in Reyðarfjörður, 75 km weiter östlich, zu produzieren. Die Expansion, der Aluminium Industrie in Island ist eine weiter Umwelt Sorge, die starke Gefühle in den Herzen der Isländer hervorruft. Oft gibt es Proteste gegen geplante Neubauten. Natürlich gibt es wirtschaftliche Argumente, die dafür sprechen, dennoch ist die Nachhaltigkeit dieser Argumente abhängig vom Marktpreis des Aluminiums. Industrien, die vorher viel Aluminium verwendet haben, greifen immer mehr auf neue Materialen zu. Daher sind die Argumente gegen die Expansion nicht nur von einem ökologischen, sondern auch von einem wirtschaftlichen Standpunkt plausibel.
Also, welche Umweltveränderungen brachte der Bau von Kárahnjúkavirkjun? Es gab große Veränderungen der Landschaft, bis hoch zum Berg Kárahnjúka, nach dem der Bau benannt wurde. Der Jökulsá á Dal und Jökulsá í Fljótsdal Fluss, die im nördlichen Teil des Vatnajökull Gletschers entstehen, wurden eingedämmt durch fünf Betondämme, und hinterließen erhebliche Schäden bei einigen der spektakulärsten Landschaften der Welt. Kárahnjúkastífla am Jökulsá á Dal ist einer der größten Dämme in Europa mit einer Höhe von 193 Metern und einer Breite von 73 Metern.
Einige Konsequenzen für die Umwelt erscheinen sofort, andere entwickeln sich erst mit der Zeit. Riesige Teile Land wurden überflutet, neben vielen unersetzbaren Stücken Natur, gehörte auch der Hafrahvammagljúfur Canyon dazu. Unzählbare Wasserfälle und andere Phänomene verschwanden für immer. Die Mengen am Wasser, die jetzt im Lagerfljót See gespeichert werden, machen das Wasser undurchsichtig und beeinflussen enorm das umliegende Ökosystem. Benachbarte Regionen mit wertvollen Relikten, Farmland und wertvolle Vogelgebiete werden weiterhin negativ beeinflusst und von diesen Veränderungen beschädigt.
Wieso wurde Kárahnjúkavirkjun also überhaupt gebaut? Diese Art Projekt mit ausländischen Firmen wurde zum ersten Mal 1975 vorgeschlagen. Bis 2002, massive Proteste sicherstellten, dass diese Pläne ausgeführt werden. 2002 gewannen die vereinten internationalen Giganten Alcoa, die Regierung von Island und Landsvirkjun. Es gab viele Proteste von isländischen Bürgern und internationalen Umweltschützern. Seither wurde viel getan, um auf die Umwelteinflüsse aufmerksam zu machen. Kárahnjúkavirkjun war Thema einiger Dokumentationen, inclusive Megastrukturen des National Geographics Channel und Extreme Ingenieure auf dem Discovery Channel. 2006 spielte Sigur Rós bei einem Protestkonzert und erwähnte den Damm in seiner legendären Dokumentation “Heima”. Der isländische Präsidentschaftskandidat und aktiver Umweltschützer Andri Snær Magnason, kritisierte den Bau in seinem Buch Draumalandið. Es gibt ebenfalls eine englische Ausgabe des Buchs und einen Film mit dem Namen „Dreamland“!
Einer der schönsten Wasserfälle, Sigöldafoss, mit einer Hähe von 11 Metern am Tungaá Fluss leidet extrem unter Kárahnjúkavirkjun. Unglücklicherweise verschwinden immer mehr dieser Wasserfälle, da der Damm die Stärke des Flusses extrem einschränkt.
Die bekannteste Diskussion über die Erhaltung eines Wasserfalls ist die um Gullfoss, dem goldenen Wasserfall. Eine Statue von Sigríður Tómasdóttir steht am Gullfoss, um das Leben der außergewöhnlichen Bauerstochter und Umweltschützerin zu ehren. Ihre tiefe Verbundenheit mit dem Wasserfall und ihre Anerkennung seines Werts wurde vielleicht nur von der ihres Vaters Tómas Tómasson, übertroffen. Er erklärte: „Ich verkaufe meine Freunde nicht!“ als Antwort für einen reichen und mächtigen Mann, der diesen Wasserfall und seine Stärke ausnutzen wollte. Sigríður wurde in der Nähe ihres geliebten Wasserfalls in Brattaholt 1874 geboren, was ihr zu Hause bis zu ihrem Tod in 1957 blieb. Auf der einen Seite lebte sie auf dem Land, auf der anderen Seite, war ihr Leben alles andere als provinziell. Wenn es um den Wasserfall ging, war sie eine Kämpferin, die sich von nichts und niemandem aufhalten ließ. Sie ritt auf Pferden und lief sogar 120 km nach Reykjavik, um ihre Meinung dem mächtigsten Mann Islands zu präsentieren. Einmal versprach sie sogar sich selbst in die Fluten des Wasserfalls zu stürzen! Gullfoss wurde endgültig der Erhalt in 1979 gewährt.
Der isländische Poet, berühmte Geschäftsmann und umstrittene Persönlichkeit, Einar Benediktsson, wollte einen Damm am Urriðafoss 1927 errichten. Wäre dieser Plan wahr geworden, wären sämtliche Wasserfälle des Þjórsá Flusses an der Südküste, direct an der Route 1, für immer zerstört worden. Dieser Fluss ist der längste Islands. Er fließt aus dem Hochland bis ins Tiefland und ist am Urriðafoss am Größten.
Über die Jahre hinweg gab es viele Versuche an dieser Stelle einen Damm zu errichten, im Angesicht enormer Proteste, wurden alle abgelehnt. Dennoch wurde dieser Kampf weiterhin bis 2014 geführt. 2014 erklärte die Mehrheit des isländischen Parlaments, Alþingi’s Industrial Affairs Committee (AIAC), dass acht unterschiedliche Regionen als mögliche Standorte für Dämme infrage kommen. Bis dato wurden diese Regionen als Naturschutzgebiete angesehen oder standen auf der Liste dafür. Dies ist der erste Schritt zum legalen Bau eines Damms am Urriðafoss. Ohne große Überraschung wurde sofort ein gegen Plan der Umwelt Opposition in Gang gebracht. Landvernd, die nationale NGO für Umweltschutz, die in Reykjavik liegt, formulierte ein Statement gegen den Masterplan der AIAC. Diese Diskussion wird noch für viel Zündstoff in den kommenden Jahren sorgen!